
Besuch eines geheimen Atombunkers in Nordjütland
Der Atombunker Regan West in Nordjütland wurde zwischen 1963 und 1968, auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges, heimlich errichtet. Doch jetzt ist der 5.500 Quadratmeter große Bunker für die Öffentlichkeit zugänglich und lädt Besucher zu einem einzigartigen Erlebnis weit unter der Erde ein.
Der Atombunker wurde in den 1960er Jahren auf einer Kalksteinklippe bei Rebild Bakker in Nordjütland errichtet. Der Kalte Krieg war in vollem Gange, und um die Demokratie zu schützen, beschlossen die dänischen Behörden, den Bunker zu errichten, um das Land im Falle des Falles zu schützen. Jetzt ist der geheime Bunker nicht mehr so geheim, und er wurde vor kurzem für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
- Für den Fall eines Angriffs aus dem Ostblock und einer Invasion der Hauptstadt wollte man die Regierung, den Regenten und seine Gattin in den Westen schicken. Deshalb wurde die Anlage mit höchster nuklearer Sicherheit und einem Alarmsystem gebaut, das bis 2012 funktionierte, damit die Regierung und der Regent ihre Arbeit unter der Erde fortsetzen konnten", erklärt Lars Enevold Pedersen, Publikumsmanager im Nordjyske Museer.
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HINWEIS: Es ist nur möglich, Karten online vorzubestellen - Karten können NICHT vor Ort im Museum gekauft werden.

Foto:Lars Horn, Nordjyske Museer
Umwandlung in ein Museum
Als die Behörden Regan Vest aus dem Katastrophenschutzzentrum entfernten, gab es intensive Diskussionen darüber, was mit der Einrichtung in Zukunft geschehen sollte.
- Das Nordjyske Museer erhielt eine Anfrage von einer zentralen Organisation, die Einrichtung in ein Museum umzuwandeln. Sie sagten "ja" und begannen mit umfangreichen Arbeiten, um alles zu registrieren, von Stiften und Stühlen bis hin zu Aufzügen und Betten. Natürlich musste auch der gesamte Atombunker geschützt werden, und es mussten Mittel für Änderungen beantragt werden, damit der Bunker auch für die Besucher sicher ist", erklärt der Leiter der Öffentlichkeitsarbeit.
Die Einrichtung wurde am 13. Februar 2023 eröffnet, und mit dem Museumsticket hat man neben der Besichtigung des Atombunkers auch Zugang zur Ausstellung im Empfangsgebäude, die die Geschichte der Entwicklung der Atombombe und den Alltag in Dänemark während des Kalten Krieges erzählt. Das Museum beherbergt auch die so genannte "Ingenieurwohnung", in der eine (normale) Familie lebte, deren Vater als Ingenieur im Kernkraftwerk arbeitete.
- Mit anderen Worten, das Museum ist ein komplettes "Kinderei" - drei Erlebnisse in einem. Eine etwas spannende Geschichte im Zusammenhang mit dem Haus des Ingenieurs war natürlich das Geheimnis, das die ganze Familie - einschließlich der Kinder - hüten musste. So durften die Kinder zum Beispiel nie eine Geburtstagsfeier zu Hause feiern, und die Familie wusste auch, dass der Vater zur Atomabwehr gehörte, so dass er im Kriegsfall in den Bunker gehen und die Familie im Haus zurücklassen musste. "Das gesamte Haus ist so rekonstruiert worden, dass es wie ein normales dänisches Haus aus den 1980er Jahren aussieht, und in dieser Hinsicht bietet es auch einen interessanten Einblick in das Leben vor 40 Jahren", sagt Lars Enevold Pedersen.

Foto:Lars Horn, Nordjyske Museer
Einzigartige Tasche der Zeit
Museumsbesucher im Regan Vest können sich auf ein ganz besonderes Erlebnis freuen, das sie wahrscheinlich nirgendwo sonst auf der Welt finden werden.
- Wenn man die Regan Vest betritt, die 60 Meter in die Erde und 300 Meter in den Berg gegraben ist, fühlt man sich wie in eine Zeitschleife versetzt. Es wurde viel Arbeit investiert, um den Bunker so authentisch wie möglich aussehen zu lassen - von der Ausrüstung in der Krankenstation über Aschenbecher und Telefone bis hin zu dem, wie das Zimmer des Regenten aussah. Alles mit Originalstühlen, -tischen, -geschirr und -möbeln für die rund 300 Personen, die dort untergebracht waren. Durch eine Führung mit nur zehn Personen pro Gruppe erhält man eine ganz besondere Erfahrung, allein im Bunker zu sein, und damit die Möglichkeit, sich vorzustellen, wie das Leben tief unter der Oberfläche von Nordjütland ausgesehen hätte, wenn der Kalte Krieg plötzlich heiß geworden wäre, schließt Lars Enevold Pedersen.
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NB. Bitte beachten Sie, dass Sie in der Lage sein müssen, zwei Kilometer zu laufen, um den unterirdischen Atombunker zu besuchen.

Foto:Lars Horn, Nordjyske Museer